Iceberg Thermal. Schon mal gehört? Nein? So ging es mir auch. Aber wie wir alle wissen, sollte man hin und wieder über den Tellerrand blicken und schauen was da links und rechts des Weges bzw. des Tellers so liegt. Daher habe ich mir überlegt, man könnte doch auch mal einen Blick auf andere Kühler werfen und schauen wie diese sich so gegen die Platzhirsche schlagen. Vielleicht mache ich da auch eine Serie draus. Wäre sowas interessant für euch da draußen? Heute starten wir diese “vielleicht Serie” mit dem Review des Iceberg Thermal G4 Midnight Limited Edition und schauen uns diesen näher an.
Verpackung und Lieferumfang
Der G4 wird in einer schicken schwarz Box mit türkis-blauen Akzenten geliefert. Die Vorderseite zeigt eine grafische Darstellung des Kühlers und auf der Rückseite findet man alle wichtigen technischen Daten.
Öffnet man die Verpackung, kommt gleich eine kleine Kartonbox mit der Aufschrift “Accessoires” zum Vorschein. Gut, nicht direkt Aufschrift, es ist eher reingestanzt. Aber egal. Folgender Lieferumfang ist in dieser enthalten:
- Montageplatte
- Montage-Kit AMD
- Montage-Kit Intel
Einmal entnommen gelangt ihr an die zweite Kartonbox welche den Kühler enthält. Das LGA1700 Montage-Kit liegt gesondert bei und wird kostenlos bei der G3 und G4 Serie mitgeliefert. Also keine Sorge.
Toll ist außerdem, dass Iceberg Thermal weitestgehend auf Plastik verzichtet. Alles ist in Karton gesichert und die Schrauben befinden sich in wieder verschließbaren Plastiktütchen. Sehr cool und danke dafür. Wenn man den Kühler also mal wieder verstauen will, so muss man sich keine Sorgen um die Kleinteile machen.
Technische Daten Iceberg Thermal IceSLEET G4 Midnight Limited Edition
Spezifikationen Kühler
Max. TDP | 180W |
RAM Freiheit | 35 – 56mm |
Heatpipe | Direktberührung Ø 6mm x 4 |
Kühlkörper | 48x Aluminium-Lamellen (0,4mm dick) |
Oberflächenveredelung | schwarz vernickelt |
Wärmeleitpaste (aufgetragen) | FUZEIce |
Abmessungen (LxBxH) | 81 x 139 x 156mm |
Gewicht | 733g |
Sockel-Kompatibilität | Intel LGA 1700, 1200, 115X, 1366, 775 AMD AM5, AM4, AM3(+), AM2(+), FM2(+), FM1 |
Garantie | 2 Jahre |
Spezifikationen Lüfter
Abmessungen | 120 x 120 x 25mm |
Drehzahl | 600 – 1400rpm |
Volumenstrom | 99,39m³/h (58,5CFM) |
Statischer Druck | 1,5mm H2O |
Betriebsspannung | 12 V |
Lagertyp | Fluid Dynamic Bearing |
Lautstärke | 22,5dB(A) |
Anschluß | 4-pin PWM |
Mean Time To Failure (MTTF) | > 150,000 hours |
RGB-Type | Addressable RGB |
RGB-Connector | 3-pin ARGB with Daisy Chain Connector |
RGB-Betriebsspannung | 5V |
Wie immer möchte ich auch das Review des Iceberg Thermal G4 Midnight Limited Edition mit der Detailbetrachtung beginnen.
Detailbetrachtung Iceberg Thermal IceSLEET G4 Midnight Limited Edition
Auf der Unterseite des Kühlers befinden sich bereits voraufgetragene Wärmeleitpaste und zwar die hauseigene mit dem Namen FUZEIce. Voraufgetragen finde ich immer recht praktisch, da man sich keine Sorgen über zu viel bzw. zu wenig aufgetragene Wärmeleitpaste machen muss. Und außerdem versaut man sich weder die CPU noch den Sockel. Schön zu erkennen an dieser Stelle sind auch die vier 6mm dicken Heatpipes, die direkt auf der CPU aufliegen (“Direct Touch” um an dieser Stelle Iceberg Thermal zu zitieren). Wo wir gerade bei Zahlen sind, der 733g schwere Kühler besteht aus 48 Aluminium Lamellen mit einer Dicke von 0,4mm.
Der Kühler selbst ist komplett schwarz gehalten, was ich persönlich immer richtig hübsch finde. Es passt einfach so viel besser als silber. Gut, auch hier wieder eine persönliche Vorliebe von mir. Bei der Verarbeitung kann ich bei meinem Exemplar nichts negatives berichten. Alles war soweit 1a und hatte keine Kratzer oder verbogene Lamellen.
Was den G4 auf seine Art speziell macht, sind die verwendeten Abdeckungen und der Schiebemechanismus um den Lüfter zu befestigen. Den Schiebemechanismus finde ich soweit noch eine nette Idee, da es die Befestigung wirklich erleichtert und man z. B. keine Finnen verbiegt. Aber die Plastikabdeckungen sind mir ein Rätsel.
RGB
Insgesamt sind 16 LEDs verbaut um für eine ausreichende Beleuchtung zu sorgen. Diese kann man ganz bequem über das Mainboard bzw. die Software des Mainboard-Herstellers steuern. Ich finde die Beleuchtung gelungen, aber hier sagt ein Bild wohl mehr als 1000 Worte:
Montage
Die Montage auf meinem Referenzsystem war dank der sehr gut bebilderten Anleitung schnell und einfach erledigt. Alles was ihr braucht ist ein Schraubenzieher (ausreichend lang wie z. B. der Noctua NM-SD2*) und ggf. eine Zange zum Lösen der Schraube auf dem Steg unter dem Kühler. Nicht so einfach zu beschreiben wie man denkt. Im Prinzip geht es wie folgt:
- Montageplatte auf das gewünschte System einstellen und mit den Spacern verschrauben
- Montageplatte von hinten durch die vorgesehenen Bohrung führen
- zuerst die Hülsen aufstecken, dann beide Halterungen auflegen und verschrauben
- oberes Cover des Kühlers lösen (nach oben ziehen)
- Lüfter entfernen (nach oben ziehen)
- Kühler auf den Halterungen festschrauben
- Lüfter montieren und überprüfen ob dieser korrekt sitzt
- Cover auf dem Kühlkörper montieren und anschließen
Wie ihr seht ist das absolut kein Hexenwerk und wirklich schnell erledigt.
Den Quick Start Guide könnt ihr euch hier herunterladen. Dort findet ihr eine bebilderte Anleitung des kompletten Montageprozesses sowohl für INTEL als auch für AMD.
Temperaturen und Lautstärke
Vorab ein paar Infos zu meinem verwendeten Referenzsystem:
Mainboard | ASUS ROG Maximus Z690 Apex* |
CPU | Intel Core i5-12600KF* |
CPU-Kühler | Iceberg Thermal IceSLEET G4 Midnight Limited Edition* |
Arbeitsspeicher | 32GB ADATA XPG LANCER RGB Black Edition DDR5-6000 CL40* |
Grafikkarte | AMD Radeon RX 7900 XT* |
Festplatte | Crucial P3* |
Netzteil | Seasonic Prime Platinum 1200W ATX 2.4* |
Gehäuse | Jonsbo TB01* |
Zum Schluss noch ein paar wichtige Infos, wie die Messungen auf meiner Seite erfolgt sind:
- Die Messung der Temperatur und Lautstärke erfolgte auf einer Benchtable.
- Die Ermittlung der Temperaturwerte erfolgte mittels 10 Minuten Cinebench R23 Multi.
- CPU und GPU waren nicht gedrosselt/übertaktet, sondern liefen mit den Standardeinstellungen.
- Die Raumtemperatur wurde vor Beginn des jeweiligen Testlaufs gemessen und die Ergebnisse im Anschluss auf 20°C normiert.
- Die Ermittlung der Lautstärke erfolgt mit dem VOLTCRAFT Schallpegel-Messgerät SL-200 ca. 30cm von der Benchtable entfernt.
Folgende Messungen wurden durchgeführt:
Temperatur
- CPU-Kühler 1000rpm
- CPU-Kühler max. rpm
Lautstärke
- CPU-Kühler min. rpm
- CPU-Kühler 1000rpm
- CPU-Kühler max. rpm.
Jetzt aber genug davon, kommen wir zu den Ergebnissen der Temperatur- und Lautstärke-Messung.
Ergebnisse
Als erstes schauen wir uns die Ergebnisse der Temperaturmessung an:
Hier erreicht der IceSLEET bei 1000rpm 70,2°C. Da die Arbeit mit nur einem Lüfter verrichtet werden muss, finde ich den Wert ganz in Ordnung. Bei maximaler Umdrehung sinkt die Temperatur um 4°C auf 66°C. ~400rpm mehr und dafür 4°C weniger. Hier wäre noch Potential nach oben, wenn der Lüfter etwas drehfreudiger wäre (was allerdings auch mit mehr Lautstärke einher gehen würde).
Mit der Lautstärke geht es jetzt auch weiter und zwar bei der minimalen, maximalen Drehzahl und zusätzlich noch bei 1000 Umdrehungen in der Minute.
Wie zu sehen, erreicht der G4 bei minimaler Drehzahl (~580rpm) ca. 35dB(A) und ist damit flüsterleise bzw. konnte ich den Lüfter nicht wahrnehmen. Bei 1000rpm landet er bei 36dB(A) was immer noch leise ist, aber ich konnte ein leises Rauschen ausmachen. Bei maximaler Umdrehung (~1420rpm) sind es dann über 40dB(A). Hier hört man ein Rauschen, aber in meinen Ohren kein unangenehmes. Über Lautstärke zu berichten ist immer so eine Sache, da diese von jedem anders wahrgenommen wird. Aber gut, ich hoffe euch ist das klar.
Fazit zum Iceberg Thermal G4 Midnight Limited Edition
Nachdem ihr euch jetzt wieder alles durchgelesen habt erstmal ein Danke :-). Kommen wir damit jetzt zu meinem Fazit. Ich bin ein bisschen hin- und hergerissen. In meinen Augen ist der G4 Midnight Limited Edition ein solider guter Kühler. Die Verarbeitung passt und er erledigt seine Arbeit. Der Mechanismus zur Befestigung des Lüfters ist eine nette Abwechslung und ist wirklich gut gelöst. Weiterhin lässt der G4 ausreichend Platz um den Sockel herum, damit man mehr Auswahl beim Arbeitsspeicher hat und er sieht gut aus. Also er sieht gut aus wenn man die Plastikabdeckungen entfernt. Genau. Ich bin kein Freund von diesen, denn irgendwie hat der Kühler dadurch eine Tendenz “billig” zu wirken und das ist er mit einem Preis von rund 60€ definitiv nicht. Um ehrlich zu sein, habe ich so das Gefühl, dass der G4 es da draußen schwer haben wird. In diesem Segment gibt es wirklich viel Konkurrenz die nicht schlecht ist. Ich für meinen Teil bin jedenfalls sehr gespannt was Iceberg Thermal noch so auf den Markt wirft. Vielleicht wäre es hier eine Idee, den Kühler als Dual-Lüfter Version auf den Markt zu bringen. Bisschen mehr Leistung geht ja immer, oder Freunde?
Wie immer auch an dieser Stelle der Verweis auf das passende Video. Dort könnt ihr euch unter anderem einen Eindruck von der Lautstärke machen:
Weitere Informationen bekommt ihr selbstverständlich auf der Produktseite des Herstellers. Preislich liegt der Kühler aktuell (zur Veröffentlichung des Artikels) bei ca. 60€ und kann z. B. bei Amazon* erworben werden.
Zusammenfassung
Wie immer an dieser Stelle, hier die Zusammenfassung mit den für mich wichtigsten Punkten:
Positiv
- Lautstärke
- kompakte Abmessungen
- Ram-Kompatibilität
- einfache Installation
Negativ
- Plastik Cover lässt den Kühler billig wirken
- Preis
- keine Option zur Montage eines zweiten Lüfters
Wie ist eure Meinung zum Kühler? Schreibt es gerne in die Kommentare – ich freue mich auf den Austausch mit euch.
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