Review HYTE Y60

Besser spät als nie oder wie man im Englischen so schön sagt “I`m a bit late to the party but here is my HYTE Y60 review!” und damit geht es auch schon los.

Der eigentliche Plan war, dass ich mein aktuelles Gehäuse (Phanteks Evolv X*) durch das HYTE Y60* ablöse. Ob das Ziel erreicht wurde, sehen wir später. Jetzt aber noch kurz ein paar Worte zum Evolv X. Für mich ist es nach wie vor eins der besten und schönsten Gehäuse auf dem Markt. Immerhin begleitet es mich schon seit Jahren und ich kann mich einfach nicht davon trennen. Vielleicht schreibe ich auch irgendwann einen kleinen Artikel dazu. Vielleicht. Aber genug der Erinnerungen, schauen wir uns das Y60 jetzt etwas näher an.

Verpackung und Lieferumfang

Geliefert wird das Gehäuse in einem braunen Karton. Durch die Fixierung mit zwei Styroporschalen ist alles sehr gut und sicher verpackt, so dass man sich beim Transport keine Gedanken machen muss. Ich bin wirklich kein Fan von Styropor. Ihr kennt sicherlich das Problem, dass sich häufig kleine Stückchen lösen und man diese nur sehr schwer wieder von Kleidung oder Händen abbekommt aufgrund der elektrischen Aufladung. Da mein Karton bei der Lieferung leider etwas gelitten hat, erspare ich euch das Bild.

Kommen wir aber jetzt zum Lieferumfang. Außer der schön bebilderten Anleitung befindet sich noch ein kleineres Päckchen mit folgenden Zubehörteilen im Karton:

  • 1x Montagematerial mit verschiedenen Schrauben
  • ein Satz schwarze Kabelbinder
  • 1x Audioadapter (1x 4-polig 3,5-mm-Klinke auf 2x dreipolig 3,5-mm-Klinke für Kopfhörer und Mikrofon)

Ihr wisst was jetzt kommt. Richtig, ein paar technische Daten:

Technische Daten HYTE Y60

Gehäuse TypDual Chamber Mid-Tower ATX Case
Volumen60L
Abmessungen456mm (L) x 285mm (W) x 462mm (H)
Gewicht9.6 kg
MaterialTempered Glass, Stahl, ABS-Kunststoff
FarbeWeiß/Schwarz, Schwarz/Schwarz, Rot/Schwarz
MotherboardEATX, ATX, mATX, ITX
NetzteilATX (max. 235mm lang)
Grafikkarte (max. Abmessungen)375mm lang, 75mm dick
(60mm oder weniger empfohlen für beste Kühlung)
Lüfter Support (Seite)
Lüfter Support (Oberseite)
Lüfter Support (Rückseite)
Lüfter Support (Unterseite)
2x 120/140mm
3x 120mm
1x 120mm (1x 120mm, 1300 RPM inklusive)
2x 120mm/140mm (2x 120mm, 1300 RPM inklusive)
Radiator Support (Seite)
Radiator Support (Oberseite)
Radiator Support (Rückseite)
120, 140, 240, 280mm, max. 150mm dick
120, 240, 360mm, max. 30mm dick
120mm
CPU-Kühler (max Abmessungen)160mm*
*Bei Verwendung eines Luftkühlers anstelle eines Flüssigkeitskühlers empfiehlt HYTE die Installation von 2 zusätzlichen Ansauglüftern (nicht im Lieferumfang enthalten) an der Seitenhalterung des Y60 für einen optimalen Luftstrom.
Laufwerksschächte2x 3.5″ HDD or 4x 2.5″ SSD
Erweiterungsslots3 + 6 Low Profile
PCI Express Riser 4.0 x 16 (inklusive)
I/O-Panel2x Front USB 3.0
1x Front USB 3.2 Gen 2 Type-C
1x Audio-/Mikrofonanschluss kombiniert (3,5 mm)
StaubfilterOberseite, Unterseite, Seite
Technische Daten HYTE Y60

Detailbetrachtung HYTE Y60

Außen

Wenn man das Y60 ausgepackt und vor sich hat, fällt sofort der einzigartige Look ohne “Eckpfeiler” auf. Das Y60 verfügt über ein 3-teiliges Panorama-Design aus gehärtetem Glas und ist somit ein echter Hingucker. Weiterhin sticht die gewinkelte Form ins Auge, ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Durch diesen Look wird man das Gehäuse recht schnell wiedererkennen, wenn man es in freier Wildbahn entdeck. Die großflächigen Glaselemente und das Fehlen der Frontlüfter ermöglicht es, sofort einen ungehinderten Blick ins Innere zu werfen.

Ich selbst bin ein Fan des 2-Kammer-Designs, da man es dadurch schafft, einen wirklich cleanen Look zu erhalten. In der ersten Kammer findet die Hardware ihren Platz und in der zweiten das Netzteil, die Kabel und ggf. die Massenspeicher.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Gehäusen am Markt, ich rede hier von Tower-Gehäusen, ist das I/O Panel nicht im oberen Bereich zu finden, sondern am unteren Rand in der abgewinkelten Fläche. Hier finden sich 2x Front USB 3.0, 1x Front USB 3.2 Gen 2 Type-C und 1x der 3,5mm kombinierte Audio-/Mikrofonanschluss. Durch diese Anordnung seid ihr natürlich festgelegt, was den Standort des Gehäuses angeht. Links neben euch auf dem Boden ist keine Option. Für die potentiellen Käufer des Y60 ist das aber wohl kein Problem, da sie das Gehäuse so oder so auf den Schreibtisch stellen werden.

Noch mehr außen

Die Staubfilter können leider nicht demontiert werden, da diese fest mit den verschiedenen Gehäuseteilen verbunden sind (Seitenwand, Boden und Deckel). Schaut man sich den Deckel und die Seitenwand an, fällt das tolle Design auf. Muss man mögen, für meine Augen ist es sehr gelungen. Neben der symmetrischen Linienführung der Lüftungsschlitze gefällt mir persönlich das matte Finish sehr.

Entfernt man den Gehäusedeckel so findet man die Radiator-/Lüfterhalterung. Die Blende ist durch 6 Schrauben gesichert. Entfernt ihr diese so könnt ihr die Blende ausbauen. Eine Besonderheit hat die Einbauweise der Blende, ihr müsst diese zwischen Radiator und Lüfter befestigen.

Auf der Rückseite findet ihr die beiden Einschübe für den Massenspeicher und den Montageplatz für das Netzteil. Nettes Detail, alles ist schön beschriftet. Was sofort ins Auge fällt sind die 6 Low Profile Erweiterungsslots wodurch die Möglichkeit der “Erweiterung” stark eingeschränkt wird. Ob man das jetzt gut oder schlecht findet sollte jeder für sich entscheiden. In meinen Augen wird kaum ein Besitzer des Y60 irgendwelche Erweiterungskarten verwenden.

Die Seitenteile werden durch eine Schraube auf der Rückseite gesichert. Entfernt man diese kann man die Seitenteile ausklappen und demontieren. Einziger Unterschied sind hier die beiden Glasscheiben in der Front (leider keine Bilder…). Die kleine ist durch Schrauben im Gehäuseboden gesichert, die etwas größere durch drei Schrauben in der rechten Gehäusewand (wenn ihr von vorne auf das Case schaut).

Innerer Aufbau und Montage

Was man bereits von außen gut erkennen konnte, sind die verbauten 120mm Lüfter (Flow FE12 with fluid-dynamic bearings) wovon der erste auf der Rückseite montiert ist und die beiden anderen im Gehäuseboden.

Der rückwärtige soll die warme Luft aus dem Gehäuse ziehen, wohingegen die beiden unteren die Hardware mit genügend Frischluft versorgen sollen. Solltet ihr nicht zu einem Custom Loop sondern Luftkühlung greifen, so empfiehlt HYTE die Montage von zwei zusätzlichen Lüftern in der Gehäuseseite:

* When using an air cooler rather than liquid cooler, HYTE recommends the installation of 2 additional intake fans (not included) on the side mount of the Y60 for optimal airflow.

Meine Empfehlung ist ganz klar, installiert die beiden zusätzlichen Lüfter. Theoretisch ist es auch möglich drei 120er Lüfter seitlich zu montieren, allerdings müsst ihr dann das Gehäuse ein bisschen modden und zusätzliche Löcher bohren. In meinem Build hatte ich das nicht getan da ich es einfach nicht mag, auf diese Weise die Garantie zu beenden und außerdem mindert ihr damit auch den Wert.

Ebenfalls gut zu erblicken ist der PCIe Riser in der Version 4.0. Dieser ist ebenfalls nicht 0815 sondern, wie das Gehäuse selbst, sehr stylish und passt perfekt zum restlichen Look des Y60.

Bei der Orientierung der Grafikkarte sind wir uns bestimmt alle einig und zwar, dass vertikal mit Abstand am schönsten ist. Findet ihr auch? Perfekt, denn anders könnt ihr im Y60 keine GPU montieren. Richtig gelesen, ausschließlich vertikal montierte GPUs werden unterstützt. Style über alles Freunde.

Der Build-Prozess

Kommen wir aber jetzt zum Build-Prozess. Dank des reichhaltigen Platzangebotes für Komponenten und die Verkabelung fällt es nicht schwer im HYTE Y60 ein System zu verwirklichen. Ihr solltet aber zur Sicherheit neben der seitlichen Glasscheibe auch die beiden vorderen entfernen. Ich hatte genau das nicht getan (die gute alte Bequemlichkeit) und fand es rückblickend doch etwas störend. Hinterher ist man aber immer schlauer. Habt ihr die Hardware verbaut, müssen jetzt noch die nervigen Kabel verstaut werden. In der zweiten Kammer findet ihr genug Platz um selbst längere Netzteilkabel zu verstecken. Die Kabeldurchführungen sind übrigens richtig gut gelöst und gehen nicht so schnell ab wie bei manch anderen Gehäusen. Ihr kennt das bestimmt, die ewige Fummelei, um wieder alles fest zu bekommen.

Fazit

Damit kommen wir so langsam zum Ende meines HYTE Y60 Reviews. Wie eingangs erwähnt, wollte ich das Evolv X durch das Y60 ablösen allerdings wurde dieses Ziel nicht erreicht. Aber warum eigentlich nicht? Das HYTE Y60 ist ein wahnsinnig tolles Gehäuse. Die Verarbeitungsqualität und die Haptik sind sehr gut. Mir gefällt beispielsweise das matte Finish sehr und auch die Optik der Lüftungsschlitze ist schön umgesetzt. Weiterhin ist der gesamte Build-Prozess inklusive Kabelmanagement sehr einfach und schnell umsetzbar, da genug Platz vorhanden ist. Klar, es hat auch seine Schwächen wie z. B. die Verschraubung der Glasscheiben oder dass die Staubfilter nicht entfernt werden können. Aber im Großen und Ganzen nichts Wildes. Man hat so ein bisschen das Gefühl, als wäre die Devise “Style first” gewesen.

Persönlich finde ich es wirklich schade, dass man an der Seitenwand lediglich zwei 120er Lüfter montieren kann obwohl drei passen würden. Hier fehlen leider die Bohrungen. Nett hätte ich ebenfalls eine Schlauchdurchführung auf der Rückseite gefunden. Ok, die findet man wirklich selten aber es ist ein nice to have (die gibt es im Evolv X beispielsweise ebenfalls nicht).

Wie man weiter oben sehen kann, hatte ich eine Nvidia Founders Edition und eine AIO verbaut. Aus dieser Erfahrung heraus würde ich euch dazu raten, statt einer Luftkühlung auf eine Wasserkühlung zu setzen und die GPU sollte vielleicht keine FE sein, da der hintere Lüfter die warme Luft direkt auf das Mainboard pustet.

Wer ein stylisches Gehäuse für einen Custom Loop sucht oder um seine Hardware bestmöglich zu präsentieren der kann hier bedenkenlos zugreifen. Es muss ja nicht immer das O11 sein. Weitere Details könnt ihr euch direkt beim Hersteller anschauen und wenn ihr wollt, auch gleich bestellen.

Zusammenfassung

Sollte es euch zu viel zum Lesen gewesen sein, hier nochmal die für mich wichtigsten Punkte:

Positiv

  • Optik
  • Verarbeitungsqualität
  • stylisch
  • Build-Prozess

Negativ

  • Verschraubung Seitenscheiben
  • Staubfilter nicht separat entfernbar
  • keine “offizielle” Möglichkeit drei 120er Lüfter seitlich zu montieren

Wie ist eure Meinung zum Case? Schreibt es gerne in die Kommentare – ich freue mich auf den Austausch mit euch.


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