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Unfall. Im Ausland. Brauchst du nicht. Den Tesla vielleicht schon?

So Freunde, wie vielleicht einige von euch wissen (oder auch nicht), hatte ich Mitte Mai einen Unfall auf der Autobahn. Richtig gelesen, einen Unfall. Aber keine Sorge, alles in Ordnung. Da sich die Abwicklung allerdings extrem in die Länge gezogen und um ehrlich zu sein, mich sehr belastet hat, muss ich mir das alles von der Seele schreiben, um das Thema abzuschließen. Einen Unfall im Ausland brauchst du wirklich nicht. Einen Tesla aber vielleicht schon?!

Wie? Wo? Was? Unfall im Ausland?

Also was ist passiert. Ich würde sagen, dass es sich bei meinem Unfall um den Klassiker schlechthin gehandelt hat. Was ich unter “Klassiker” verstehe? Ganz einfach: Ich sehe ein Stauende, starte den Warnblinker, schaue in den Rückspiegel und da war es auch schon zu spät. Ein Wagen krachte in das Heck meines Fahrzeugs und damit ging die ganze Odyssey auch schon los. Unschuldiger als in diesem Fall kann man schon fast nicht bei einem Unfall sein. Gebracht bzw. genutzt hat es mir herzlich wenig, aber dazu gleich mehr. Jedenfalls stellt man sich so das Ende eines Arbeitstages bzw. den Wochenstart doch vor, oder? ODER? Hier das Resultat dieses “kleinen” Zwischenfalls:

Die Odyssey

Wenn ihr einen Unfall in Deutschland habt ist das alles relativ simpel. Ihr ruft eure Versicherung an und die werden alles regeln. So sollte es zumindest sein. Bei mir war es etwas anders und zwar durch die Tatsache, dass ich den Unfall im EU-Ausland hatte. Richtig geil und deswegen möchte ich euch gerne an dem Drama teilhaben lassen, damit ihr vielleicht daraus lernt und alles etwas anders angeht. Jedem dem ich davon erzählt habe, konnte das alles nicht glauben und die Resonanz war immer die gleiche. Ich weiß doch genau, dass ihr jetzt so richtig neugierig seid, also los geht es:

  • Unverschuldeter Unfall (ich glaube hierzu muss ich nicht viel schreiben)
  • Transport ins Krankenhaus inklusive einiger Untersuchungen, da es mir nicht wirklich gut ging. Schleudertrauma lässt grüßen.
  • Termin bei der Autobahn-Polizei zusammen mit dem Unfall-Verursacher zum Ausfüllen des Unfallberichtes. Glücklicherweise konnte ich im Anschluss noch zum Abschleppdienst um ein paar wichtige Unterlagen aus dem Wagen zu holen.
  • Meldung des Schadens bei meiner Versicherung mit dem Resultat, dass diese keine Unfälle im EU-Ausland abwickeln und Weiterleitung an das “Deutsches Büro Grüne Karte e.V.”. Die vermitteln euch dann die Agentur/Firma oder what ever, welche den Unfall mit der Versicherung in dem Land abwickelt, wo ihr den Unfall hattet. Habt ihr schon mal davon gehört? Wenn ja, dann Hut ab, denn ich dachte bis dato, dass sich meine Versicherung darum kümmert. Ach und Freunde, wenn möglich kümmert euch selbst mit der ausländischen Versicherung darum.
  • Anruf beim o.g. Büro Grüne Karte um zu erfahren, wer den Schaden für mich abwickelt. Nach Schilderung des Unfalls wurde mir ein Name genannt.
  • Telefonat mit der mir genannten Firma, welche mir dann schlussendlich mitteilte, dass sie nicht für dieses Land zuständig sind. Der Ton des Mitarbeiters war übrigens unglaublich unfreundlich. Servicewüste Deutschland.
  • (Erneute) Kontaktaufnahme mit der Hotline Büro Grüne Karte um mitzuteilen, dass die mir genannten Daten nicht stimmen, da der genannte Abwickler laut seiner Aussage nicht für das Land zuständig sei. Hier wurde mir dann erneut gesagt, dass die Angaben so im System hinterlegt sind und stimmen. Es wäre allerdings möglich eine Anfrage zur Aktualisierung zu stellen. Die Dauer dieses Vorgangs würde bei bis zu 7 Tagen liegen. Natürlich auf die Gefahr hin, dass sich nichts an den Daten ändert und man erneut den Abwickler mitgeteilt bekommt, der es laut seiner Aussage nicht abwickelt. Wir haben zugestimmt.

Ihr müsst euch vorstellen, die Anfrage kann bis zu 7!!! Tagen dauern und wenn ihr da nicht selbst aktiv werdet, ist das verlorene Zeit. Gesagt getan.

  • Anruf bei der ausländischen Versicherung mit der Hoffnung, dass man uns dort sagt, wer ihr Ansprechpartner auf der deutschen Seite ist. Hier war man sehr hilfsbereit und nannte uns einen Namen inklusive Telefonnummer. Der Name hatte übrigens sowas von nichts mit dem Namen zu tun der uns vom Büro Grüne Karte genannt wurde.
  • Beim Versuch die genannte Telefonnummer zu kontaktieren, stellte sich allerdings heraus, dass die Telefonnummer nicht (mehr) gültig ist. Gut, 5min Recherche brachte eine andere Nummer zum Vorschein, die dann letztendlich funktionierte.
  • Anruf bei der Agentur und Schilderung des Unfalls (gefühlt die 100000000). Hier wurde alles aufgenommen und man sicherte mir zu, dass sie den Schaden abwickeln und mich kontaktieren/informieren. Ich machte klar, dass der Wagen bitte nach DE in die Werkstatt XY gebracht werden soll. Mir wurde auch noch mitgeteilt, dass alle Kosten von der ausländischen Versicherung geprüft und freigegeben werden müssen. Gut, irgendwie klar.

    Wenn man sowas gesagt bekommt, geht man doch davon aus, dass sich gekümmert wird, oder? Ich bin zumindest davon ausgegangen. Es verstrichen ein paar Tage, an denen nichts passierte. Keine Rückmeldung. Nichts. Mein Wagen stand also immer noch im Ausland auf dem Hof des Abschleppdienstes und der Fall ging nicht weiter. Kleine Randnotiz, wenn ihr einen Unfall habt kommt immer ein Gutachter, um zu schauen wie stark das Fahrzeug beschädigt ist usw. Dafür sollte das Fahrzeug allerdings in einer Werkstatt sein.

    • Anruf Abschleppdienst, um zu wissen ob in der Zwischenzeit ein Kontakt aus Deutschland (von “meinem” Abwickler) stattgefunden hat. NICHTS.
    • Anruf bei der Agentur, um nachzufragen was denn los ist und wie lange das noch dauern wird. Mein Anruf wurde aufgenommen und der Sachbearbeiter wollte sich melden.

    Ratet was passiert ist… Genau, es gingen wieder ein paar Tage ins Land und nichts passierte, obwohl mir immer wieder Rückrufe versprochen wurden. Parallel dazu habe ich selbst versucht, ob es nicht irgendwie schneller möglich ist, das Fahrzeug abholen zu lassen und nach DE zu bekommen. Darunter einige Telefonate mit meinem Schutzbrief, dem Abschleppdienst (die eine bzw. zwei Kostenfreigaben benötigen um zu handeln) und der deutschen Firma, die diese in Abstimmung mit der ausländischen Versicherung erteilen sollte. In der Zwischenzeit hatte ich auch einen Anruf vom Gutachter, dem ich allerdings mitteilen musste, dass das Fahrzeug noch immer nicht da ist, wo es hin soll und wo er es sich dann auch anschauen könnte.

    Kleiner Exkurs zum Schutzbrief

    Thema Schutzbrief. Ehrlich. Ich habe damals extra einen Auslandsschutzbrief abgeschlossen, damit ich mir bei einem solchen Fall keine Gedanken machen muss und die Antwort welche ich bekommen habe, war der Knaller. Man meinte zu mir, dass man das Fahrzeug nicht abholen wird bzw. die Kosten nicht übernimmt, weil der Unfallort zu nah an meiner Heimatadresse liegt. Ich könnte aber eine Tankquittung einreichen, sofern ich es selbst abhole (die man dann vielleicht übernimmt). Ich war wirklich baff.

    Weiter im Text oder let the Odyssey continue

    Als das Fahrzeug endlich (nach ca. 2!! Wochen) in DE bei meinem Händler/Werkstatt angekommen ist und der Gutachter es sich angeschaut hat, wurde der Bericht erstellt und der deutschen Agentur und mir übermittelt. Ich habe mir also das Gutachten angeschaut und überlegt, was die nächste Schritte sind bzw. wie es jetzt weiter geht. Immerhin bin ich kein Profi, wenn es um die Abwicklung von KFZ-Schäden geht. Dafür hat man doch so einen Abwickler, oder?

    Nach einem Tag voller Anrufe, bei denen ich auf deutscher Seite niemanden erreicht bzw. vermehrt aus der Warteschlange geworfen wurde, hat meine bessere Hälfte am Abend das Ruder übernommen (sehr lieb von ihr, denn ich war durch) und hat jemanden bei diesem Abwickler erreicht. Trotz sehr energischem Tonfall schaffte sie es auch nicht, einen Vorgesetzten oder Teamleiter oder etwas ähnliches ans Telefon zu bekommen, der mal dazu bereit wäre, eine verbindliche Aussage zu treffen. Aber es war jemand dran, der mal wieder einen Rückruf ins System gebucht hat. Was natürlich NICHT erfolgt ist. Am allerbesten aber war der Satz, dass wir diesen Monat!!!! (es war der 12.) nicht mehr mit einer Antwort bzw. Entscheidung rechnen sollten. An dieser Stelle sollte ich noch erwähnen, dass ich zu diesem Zeitpunkt bereits seit über 2 Wochen mit einem Mietwagen unterwegs war (da ich ja irgendwie zur Arbeit kommen musste) bei dem noch völlig unklar war, ob die Kosten übernommen werden und zusätzlich immer noch noch nicht klar war, ob mein Unfallwagen repariert werden oder als wirtschaftlicher Totalschaden gelten würde.

    Gut dachten wir, Challenge accepted. Mit der Aussicht, noch so lange nicht zu wissen wie es weitergeht, haben wir nochmals den direkten Weg über die ausländische Versicherung versucht. Aber wie sollte es anders sein, diese hatten das Gutachten natürlich noch nicht einmal vorliegen. Trotzdem war man hier wie immer sehr nett und hilfsbereit, so dass ich glücklicherweise das Gutachten direkt schicken konnte and guess what, einen Tag später!!! war die Bestätigung des Schadens in meinem Posteingang. Nicht mehr diesen Monat, am Arsch. Mit der Mail ging dann auch alles wieder ein Stück besser. Also mir ging es wieder ein gutes Stück besser, denn wenn etwas schlimm ist in so einer Situation, dann die Hilflosigkeit und das “in der Luft hängen”. Noch eine Info am Rande, da wir den Fall über einen Abwickler gestartet haben, muss auch alles über diesen laufen. Eine direkte Abwicklung bzw. Entschädigungszahlung an mich war daher nicht mehr möglich.

    Aktuell (und damit meine ich seit dem Erscheinen dieses Beitrags) sieht es so aus, dass ich nach sage und schreibe 4 Wochen (der Unfall ereignete sich am 15.05.2023) noch immer keinen Cent gesehen habe. Ich bin wirklich gespannt, wann diese super tolle Agentur in DE mir das Geld überweist, was a) von der gegnerischen Versicherung abgesegnet und zugesagt wurde und b) mir zusteht. Für einen Unfall, für den ich absolut nichts konnte und klar der Geschädigte bin, ist dieser komplette Ablauf ein Witz.

    Just one more thing – Mietwagen

    Ein Thema was ich total ausgelassen habe, ist das Thema Mietwagen. Wenn ihr einen Unfall im Ausland habt, ist das alles ein bisschen anders als wenn es in DE mit ausschließlich deutscher Beteiligung passiert wäre. Hier bekommt ihr sofort einen Mietwagen und zwar für die gesamte Dauer, im Ausland wird das aber immer nach ausländischem Recht geregelt und das kann sich ganz schön unterscheiden. Aktuell sitze ich noch auf Ausgaben von knapp 2k€ von denen ich noch nicht weiß, von wo ich wie viel wiederbekomme. Um es nochmal zu verdeutlichen, ich fahre bereits seit 4 Wochen mit einem Mietwagen. Wirklich eine tolle Situation.

    Lessons learned bei meinem Unfall im Ausland

    Gelernt habe ich in diesem ganzen “Unfall im Ausland” Prozedere einiges. Die für mich wichtigsten Punkte möchte ich euch natürlich auch nicht vorenthalten:

    • Sofern möglich (Thema Sprachbarriere), versucht alles selbst mit der generischen Versicherung zu klären. In meinen Augen sollte das den Prozess um einiges beschleunigen.
    • ADAC Plus-Mitgliedschaft abschließen.
    • Anwalt einschalten.

    Was hat das denn jetzt mit TESLA zu tun?

    ES WAR KEIN CLICKBAIT! Versprochen. Zwar war das alles jetzt erstmal eine intensive Nachbesprechung meiner “Unfall im Ausland”-Erfahrung aber die Frage ist doch, was hat das denn jetzt mit TESLA zu tun? Im Prinzip erstmal nichts. Ich habe weiter oben von einem Gutachter bzw. Gutachten gesprochen. Resultat dieses war, dass die gegnerische Versicherung meinen Wagen aufgrund der Schadenshöhe als wirtschaftlichen Totalschaden eingestuft hat. Totalschaden bedeutet, Auto tot ;-). Ich musste mich also schnellstmöglich um einen Ersatz kümmern und nach langer Recherche, fiel die Wahl auf einen Tesla Model Y Long Range. Wie das Ganze abgelaufen ist, werde ich in einem separaten Beitrag berichten und genau das bringt mich zu meinem letzten Punkt aber bevor man weiterzieht, muss man sich noch verabschieden:

    hrdwreblog x eMobility

    Die Überschrift trifft es meiner Meinung nach ganz gut, denn diese bedeutet für mich, dass ich hier auf meinem Blog eine neue Kategorie starten möchte. Unter “eMobility” werde ich von Zeit zu Zeit berichten, wie so das Fahren eines Teslas (auf dem Land) ist. Und außerdem ist ein Tesla ja mehr oder weniger auch hrdwre ;-). Die passenden Videos/Berichte publiziere ich auf dem entsprechenden YouTube Kanal. Ich hoffe, ihr findet die kommenden Erfahrungsberichte interessant und könnt auch hier etwas für euch mitnehmen.

    Bis dahin,
    euer Mark | hrdwreblog

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