Meine Gedanken zur Intel Arc A770 Limited Edition

Ich muss es einfach loswerden. ICH. MUSS. ES. EINFACH. LOSWERDEN. Ganz ehrlich, ich habe wach gelegen und mich geärgert bzw. über das Thema nachgedacht und konnte die Gedanken einfach nicht loslassen. Was das aber jetzt mit der Intel Arc A770 Limited Edition * zu tun hat erfahrt ihr im Folgenden.

Die Überlegung

Im Zuge meiner Neuorientierung was die Gehäusetests angeht, wollte ich ein kleines Referenz-Testsystem haben, mit dem ich für euch die Lautstärke und Temperatur messen und vergleichen kann. Nach kurzer Suche hatte ich (fast) alles beisammen, was ich für mein Testsystem benötigte, wie man im Test des Fractal Torrent Nano sieht. Richtig gelesen, ich hatte fast alles beisammen. Mir fehlte lediglich noch eine Grafikkarte und sind wir mal ehrlich, in der aktuellen Zeit von lediglich zu sprechen ist auch schon eher ein Witz. Immerhin reden wir hier von einem relativ hohen Invest. Ich überlegte also, welche GPU ich mir zulegen wollte/sollte/könnte und habe mich relativ schnell auf die Intel Arc A770 Limited Edition eingeschossen. Jetzt werden sich bestimmt viele Fragen wieso, weshalb, warum. Es ist eigentlich ganz einfach. Die Karte ist nicht wirklich weit verbreitet und die Verfügbarkeit ist sehr gut. Das waren jetzt zwar nicht alle Punkte aber so ziemlich die wesentlichsten.

Die Entscheidung pro Intel Arc A770 Limited Edition

Veröffentlicht wurden die beiden Modelle der ARC (A770 und  A750) am 12. Oktober 2022. Das nach einer Veröffentlichung immer Probleme auftauchen bzw. noch nicht alles perfekt ist, sollte uns allen klar sein. Man hofft immer das Gegenteil aber im Ernst, dass wird bei keinem Produkt passieren. Gerade wenn dann auch noch so etwas wie eine Pandemie in die Entwicklungsphase grätscht. Meine Befürchtungen wurden dann auch durch die ersten Reviews bestätigt und so habe ich mich zu dieser Zeit wenig mit den Karten beschäftigt und wollte mir keine zulegen. Mittlerweile sind wir im Jahr 2023 und ich ging vielleicht etwas naiv an die Sache heran, denn wenn man so die Berichte von Reviewern liest bzw. sich anschaut, werden die Karten doch eher gelobt als kritisiert. JETZT kann man kaufen, dachte ich also und bestellte mir eine Intel Arc A770 LE.

Das Erwachen

Damit begann das Drama auch schon. Gleich vorweg, dass hier ist kein Review, also erwartet keine großartigen Tests. Just saying my friends und so falle ich direkt mit der Tür ins Haus. Kein warm up sondern direkt das, was mir die Lust an der Karte versaut hat.

The bad

Beginnen wir mit der Leistungsaufnahme der Intel Arc A770 Limited Edition. Nein, nicht die während dem Gaming, sondern die im Idle. Was “idle” bedeutet, setze ich jetzt einfach mal voraus. Hier haut das gute Stück immer um die 50 Watt an Verbrauch raus. IMMER. Ihr fahrt euren Rechner hoch und lasst einfach den Desktop stehen. Zack 50 Watt dauerhaft. Really? Nicht schön aber darüber kann man vielleicht noch hinwegsehen.

Ehrlicherweise muss man noch erwähnen, dass es einen offiziellen Support-Artikel von Intel gibt indem beschrieben wird, wie man diesem Verhalten entgegentreten kann. Dieser trägt den Titel “High Power Consumption when Intel Arc Graphics Card is Idle” und kann hier gefunden werden. Das kann funktionieren, muss es aber nicht und meiner Meinung nach sollte das out-of-the-box funktionieren.

Aber die Lüfter stoppen bestimmt, wenn keine Last anliegt, oder? Ja? Nein! Ich denke der Grund dafür ist, dass zu viel Last anliegt, damit die Lüfter wirklich stoppen. Wie oben geschrieben, 50 Watt egal wann und die Wärme muss abtransportiert werden. Nicht falsch verstehen, die Karte ist leise, aber leider stoppen die Lüfter nicht automatisch und es gibt keine Möglichkeit in den Treibern die Lüfter zu stoppen bzw. zu regeln.

Guter Punkt, die Treiber. Vielleicht hätte ich damit beginnen sollen. Als GUI präsentiert man hier eine Full-Screen-App ohne die Möglichkeit diese zu verkleinern. Habt ihr den Treiber schon mal auf einem 38″ Widescreen geöffnet? Nein? Lasst es und als wäre das nicht schon genug, kommen nach jedem Neustart Pop-Ups am Bildschirmrand hoch. Ihr habt richtig gelesen, nach JEDEM Neustart. Auch hier, keine Möglichkeit diese zu deaktivieren. Kennt ihr dieses „Das kann doch nicht sein, ich habe bestimmt was übersehen“-Gefühl? Beim Treiber hatte ich das dauerhaft.

Software ist doch ein gelöstes Problem oder etwa nicht? Zumindest ist das meine Erwartung, denn wenn die Karte auf der Hardware-Seite schon ein paar “Schwächen” hat, so sollte doch wenigstens die Software on-point sein. Wäre es so schwer gewesen, sich ein Beispiel an AMD oder Nvidia zu nehmen? Die Software der beiden anderen muss einem nicht gefallen, aber da liegen Welten dazwischen.

Jetzt geht es mir schon ein bisschen besser, hin und wieder muss man sich einfach Luft machen.

The good

Aber es ist auch nicht alles schlecht. Ich bin ein Fan von Verpackungen und freue mich wirklich über jedes Stück Hardware, welches in einem schönen Karton daher kommt und entsprechend präsentiert wird. Hier machen AMD und Nvidia bereits einen großartigen Job und für mich schießt Nvidia hier mit schöner Regelmäßigkeit den Vogel ab (was ist das bitte für ein grandioser Karton und Präsentation der 4090?). Aber auch Intel kann hier punkten. Der Karton ist hochwertig und die Grafikkarte wird toll präsentiert. Kurz gesagt, das Auspacken der Karte macht Freude. Die erste Hürde wird beim Kunden locker übersprungen.

Wenn man jetzt die Karte in Händen hält fühlt sie sich wirklich super an. Die Verarbeitungsqualität, die Haptik, ein Traum. Es ist einfach eine wahnsinnig schöne Karte und man sieht, so finde ich zumindest, dass viel Liebe in das Design und die Verarbeitung geflossen sind. Auch hier, Hürde locker übersprungen.

Baut man die Karte ein, was aufgrund von Größe und Gewicht absolut kein Problem darstellt, wird man von einer wirklichen schicken Beleuchtung begrüßt. Auch hier, Hürde übersprungen. Wirklich toll und bis zu diesem Zeitpunkt war ich begeistert. Dann begannen aber auch schon die oben genannten Probleme.

Und nu liebe Intel Arc A770 Limited Edition?

Falls ihr euch nach dem Lesen noch immer fragt, ob ich die Karte behalten habe, so muss ich euch enttäuschen. Sie ging schweren Herzens einen Tag später zurück zum Händler. Die Tür ist allerdings nicht komplett zu und ich hoffe wirklich sehr, dass man sich bei Intel zwei Tage intensiv mit dem Treiber beschäftigt und diesen optimiert. Sollte das nicht helfen, dann eben wegwerfen und neu. In meinen Augen versaut dieser Treiber eine wirklich tolle Karte und ich möchte sie noch immer. Wirklich. Denn wenn wir eins wollen, dann noch einen dritten Player im GPU-Markt.

Wie ist eure Meinung zur Intel Arc A770 Limited Edition? Schreibt es gerne in die Kommentare.


* Die mit * gekennzeichneten Links zu Amazon sind Affiliate-Links. Kommt über diesen Link ein Einkauf zustande, gibt es für mich ein paar Cent Provision. Für euch entstehen dabei selbstverständlich !keine! Mehrkosten.


Update 02.02.2023: Gestern veröffentlichte INTEL eine neue Version der Arc Treiber (“Intel® Graphics Driver 31.0.101.4091 für Grafik der Intel® Arc™ A-Reihe”) welche ihr hier runterladen könnt. Highlight für mich ist der folgende Punkt:

  • Intel® Arc™ Control unterstützt jetzt einen eigenständigen Desktop-Modus

Richtig gelesen, die Full-Screen-App ist Geschichte und damit ist ein Punkt meiner Liste erledigt. Es bleiben zwar noch ein paar aber das wird. Bestimmt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Housekeeping Teil 3 – Reinigung EK Water Blocks EK-Quantum Vector RX 6700XT

Next Post

Review Bykski CPU-XPR-DDC-I

Related Posts